Umgestaltung äußere Mahü: Her mit der Begegnungszone!
Seit rund 2,5 Jahren propagieren wir Grüne die Aufwertung der äußeren Mariahilfer Straße. Sie soll von der Ader des Durchzugsverkehrs zur Lebensader, die ein ganzes Wohngebiet verbindet, werden.
Um der Stadt die Dringlichkeit, aber auch die Möglichkeiten einer Neugestaltung aufzuzeigen, haben wir die TU Wien beauftragt, die Mahü zu analysieren und mehrere Gestaltungsvorschläge präsentiert. Das Ergebnis: 3-mal so viele Bäume, baulich getrennte Radwege und bis zu zwei Begegnungszonen sind möglich. Die Studie im Detail.

Nachdem die Straße 2024 wegen Wasserleitungsarbeiten aufgerissen werden muss, lag auch eine Umgestaltung der Mariahilfer Straße nahe. Diese Woche zeigte Stadträtin Sima ihre eigene Variante der Mahü. Über die gesamte Strecke der Mariahilfer Straße zwischen Gürtel und Auer-Welsbachpark soll der Verkehr einspurig stadtauswärts geführt werden. Ein Zweirichtungsradweg und Begrünung sollen kommen.
Nachdem die Botschaft von uns Grünen offensichtlich verstanden wurde und die Schritte sicher in die richtige Richtung gehen, sticht beim Vergleich mit dem Grünen Modell gleich ein Detail ins Auge: Es gibt keine Begegnungszonen!
Stadträtin Sima gesteht selbst ein, dass die Menschen sich eine Begegnungszone, so wie sie sie im inneren Teil der Mariahilfer Straße sehen, wünschen. Doch die Umsetzung traut sie sich nicht zu. Eine Straßenbahn habe einen Bremsweg von 250 Metern (¼ Kilometer), deshalb können sich Menschen und Straßenbahnen keine Verkehrsfläche teilen, so der Vorwand. Zahlreiche Beispiele, national wie international, zeigen aber, dass die gemeinsame Nutzung kein Problem ist.
Der Verzicht auf die Begegnungszone ist aber eine verlorene historische Chance. Sie schafft nicht nur Räume, die Fußgänger*innen Bewegungsfreiheit gibt. Es entstehen durch sie auch Orte, die den Grätzeln ein Zentrum schenken, Orte, um den sich das eigentliche Leben im Wohngebiet dreht.
So bleibt das von Sima präsentierte Modell zwar ein für die SPÖ erstaunlicher Schritt. Die Einbahnführung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die äußere Mariahilfer Straße der Stadt weiterhin als Garant für ungezügelten Durchzugsverkehr dient. Menschen, die sich zu Fuß fortbewegen, werden nur am Rande mitgedacht. Es braucht daher noch mindestens eine Begegnungszone auf der Höhe IKEA und eine tatsächliche Einschränkung des Durchzugsverkehrs. Damit echte Lebensqualität in die äußere Mariahilfer Straße einzieht, ist uns wichtig, dass Sie durchgängig begrünt und zur Allee zwischen Auer-Welsbach Park und Gürtel, wird.