ZU FUSS AUF DER „MAHÜ“
Jeder Wiener Bezirk hat mindestens eine Straße, die durch eine gute Öffi-Anbindung und ein reges Geschäftsleben als wichtiges Zentrum des Bezirks fungiert. Während gerade diese Straßen oftmals aus planerischer Perspektive viel Aufmerksamkeit genießen, steckt unsere äußere Mariahilfer Straße zum Leidwesen der Anrainer:innen auf dem Stand der 80er Jahre fest.
Wenn wir einen genaueren Blick wagen, erkennen wir, dass die jetzige Infrastruktur gerade für Fußgänger:innen, die als Menschen aus der direkten Umgebung die Straße am meisten nutzen, völlig ungeeignet ist. Vor allem den Bedürfnissen der Menschen in der direkten Wohnumgebung muss die Gestaltung dieser Straße dienen, um als pulsierendes Zentrum des Bezirks zu funktionieren.
Die Stadt Wien beschreibt in Ihrem Klimafahrplan, „dass die Auswirkungen des Klimawandels in Wien besonders deutlich sichtbar sind und die Stadt in Europa eine der am meisten von der Klimakrise betroffenen ist“ und „Je länger wir mit notwendigen Maßnahmen warten, desto problematischer und teurer wird es, das Ruder herumzureißen.“ Wir sehen das genauso.



Die äussere „Mahü“: Ein Lokalaugenschein
Ein Blick auf die „Mahü“ zeigt, es liegt viel Arbeit vor uns: Wer die äußere Mariahilfer Straße zum Flanieren nützen möchte, wird schnell mit Frust konfrontiert. Zu enge Gehsteige laden nicht zum gemütlichen Schlendern und zum Schaufensterbummel ein. Es wirkt unvorstellbar, gemeinsam mit Freund:innen einen entspannten Tag auf der äußeren Mariahilfer Straße zu verbringen.
Besonders herausfordernd wird es, wenn man mit dem Kinderwagen unterwegs oder auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Ständiges Stehenbleiben, weil Gegenverkehr kommt oder Menschenmengen vor Lokalen und Geschäften stehen, verdirbt schnell die Lust, auf der Mariahilfer Straße zu verweilen.
Plätze zum Zur-Ruhe-Kommen sind Mangelware, dies betrifft gerade Menschen, die Pausen zum Durchschnaufen brauchen besonders hart und stellt sie vor große Herausforderungen.



SICHERES QUEREN OHNE BARRIEREN: FEHLANZEIGE
Menschen mit Gehhilfe oder Rollstuhl bekommen auf der Mariahilfer Straße statt einem Erlebnis ohne Barrieren leider oft die Grenzen aufgezeigt. Seien es der Gehsteig, welcher auf einer Höhenebene nicht zu benutzen ist oder auch die Verkehrsinseln für Straßenbahnhaltestellen, welche bei der Überquerung der Straße eine schwer überwindbare Hürde darstellen.
Eine sichere Querung der äußeren Mariahilfer Straße ist durch die aktuelle Platzverteilung für die Menschen kaum möglich. Die auf beiden Straßenseiten fast durchgängige Parkspur lässt keine Einsicht in die Straße zu, wodurch eine ungeregelte Querung zum großen Risiko wird.
Dazu kommt die enorme Straßenbreite, welche mit zwei Fahrspuren und einem separaten Straßenbahn-Gleiskörper in beide Richtungen in der Mitte der Straße (also quasi vier Fahrspuren), einen langen Weg auf die andere Seite bildet. Wer nicht gut zu Fuß unterwegs ist oder mit Kindern über die Straße gehen möchte, muss größere Umwege in Kauf nehmen um die Straße bei Ampelanlagen überhaupt queren zu können.



ZEIT FÜR DIE UMSETZUNG DES KLIMAFAHRPLANS IN DER „MAHÜ“
Gerade in der heißen Jahreszeit wird die äußere Mariahilfer Straße zum Schrecken der Fußgänger:innen. Der Asphalt heizt sich zu einem Hitzepol auf. Während die Bäume an manchen Stellen eine Allee andeuten, zeigt die Realität große Abschnitte ohne rettenden Schatten und die notwendige Chance auf eine Erholungspause. Brunnen oder Bänke sucht man zumeist vergeblich. Im Ganzen weist die äußere Mariahilfer Straße damit keinerlei Vergnügen für Fußgänger:innen auf.
Dabei möchte die Stadt Wien mit ihrem nagelneuen Klimafahrplan einen Fokus auf klimafreundliche Mobilität legen.
Dieser fordert unter anderem:
„Wenn also Wien das Rad- und Fußwegenetz verbessert und erweitert, die Öffis ausbaut und die Basis zur Mobilitätswende legt, dann können Bürger*innen und Unternehmen helfen, indem sie das Auto stehen lassen und klimaneutrale Wege nutzen.“
Wir sehen das genauso und fordern gerade in der äußeren „Mahü“ eine faire Nutzungsmöglichkeit für alle Verkehrsteilnehmer:innen, denn was ist noch klimaneutraler als zu Fuß gehen?
Der Klimafahrplan der SPÖ schreibt zwei wichtige „Wiener Prinzipien“ fest:
„Vorausschauende Planung und mutige Entscheidungen unterstützen: Nutzen wir unsere Erfolgsgeschichten von heute – für morgen!“
„Unsere eigenen Hausaufgaben machen: Wir als Stadt Wien gehen mit gutem Vorbild voran!“
Machen wir jetzt gemeinsam unsere Hausaufgaben, trauen wir uns mutige, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen und lassen wir die äußere Mariahilfer Straße zu einem angenehmen Ort für alle Bewohner:innen des 15. Bezirks werden.
Schreib uns deine Ideen zur neuen äußeren Mariahilfer Straße an wien15@gruene.at!