Café Palmhof – Die Geschichte einer Familie aus Fünfhaus

Das Café Palmhof als Kunstinstallation, die nicht nur Bezirks- sondern auch eine Fünfhauser Familiengeschichte visualisieren soll. Gegen das Vergessen und für einen Bezirk, der durch seine Geschichten geprägt, geformt und gestaltet wurde.

​Erzählungen aus und über den Bezirk, diesem Ansatz folgt ein von uns initiiertes Projekt, das sich mit dem Café Palmhof und seiner Besitzerfamilie Pollak auseinandersetzt. Eine Geschichte, die wir in der Zukunft durch eine Kunstinstallation im Bezirk verankern und so für die Bezirksbewohner:innen sichtbar machen wollen. Das Café Palmhof befand sich im Haus Mariahilfer Straße 135 (nun befindet sich hier ein Supermarkt) und war eine der kosmopolitischsten und meistbeachteten Wiener Vergnügungsstätten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1938 endete schließlich seine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, da die Familie Pollak jüdischen Glaubens war und durch die Nationalsozialisten enteignet wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Familie Pollak das Haus 1948 restituiert, ein Kaffeehaus beherbergte es jedoch nie wieder. Wenn nun die Erinnerung an dieses einzigartige Lokal wiederbelebt werden soll, dann geht es ganz eindeutig darum, dass nicht vergessen werden darf, was in unserer unmittelbarsten Umgebung an Unrecht geschehen ist. Es geht aber auch darum, dass eine Fünfhauser Familiengeschichte, jene über Otto und Karl Pollak, sowie über Ottos Tochter Helga Kinsky, erzählt werden soll.

Bezirksgeschichte und Familiengeschichte sind hier untrennbar miteinander verwoben und sollen künstlerisch adäquat und in Absprache mit der Familie Kinsky visualisiert werden. Als ein möglicher Aufstellungsort bietet sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Langauergasse an. Diese soll durch einen Umbau im April 2022 zu einem Platz umgestaltet werden, der einerseits Grün und Platz zum Verweilen bieten und anderseits auch den nötigen Raum für Kunst im öffentlichen Raum bereitstellen wird.​ Nicht zuletzt würde dadurch eine Verbindung zwischen zwei kosmopolitischen Orten des 20. Jahrhunderts wieder hergestellt werden, dem Westbahnhof und dem Café Palmhof.​