Alleen retten und ergänzen!

Als über die Weingärten von Rudolfsheim-Fünfhaus ein Raster von Baugründen gezogen wurde, vergaß man nicht, dazwischen großzügige Prachtalleen zu planen. Doch Jahre später steht es um diese nicht mehr sonderlich gut.

Grund zu Unmut bietet so einiges:

  • Warum reicht die Doppelallee der Hütteldorfer Straße nur von Bein- bis Huglgasse und von Selzergasse bis kurz vor die Johnstraße? Luftbilder aus 1956 zeigen zum Beispiel vor dem Stadthallenbad eine Baumreihe.
  • Warum ist die Goldschlagstraße nur noch bis Zinck- und dann noch von Holocher- bis Ilekgasse sowie entlang eines Blocks nach dem Wieningerplatz Doppelallee?
  • Wieso weist die einst recht noble Mariahilfer Straße (auf der die Kaiser:innen von der Hofburg nach Schönbrunn reisten) nur noch von Gerstner- bis Clementinen- sowie kurz vor der Kauergasse beidseits Bäume auf und ist erst ab der Winckelmannstraße eine richtige Doppelallee?
  • Wieso gibt es in der Sechshauser Straße statt einstmals sechs nunmehr 114 Häuser, aber dafür nur sechs Straßenbäume?
  • Und warum setzt sich das wunderbare Blätterdach der Markgraf-Rüdiger-Straße nicht in der Tannengasse fort? (Einige wenige Bäume ließ dort Vizebürgermeisterin Birgit Hebein planen.)
Verbindet die Baumscheiben!
Winterlinde Nr. 2004: 1937-?
Warum werden Baumscheiben zugepflastert?

In der letzten Bezirksvertretungssitzung haben wir den Antrag auf Vervollständigung unserer Alleen eingebracht – und auf Rettung der bestehenden Bäume:​

Altbaum vor Neubaum!

Stirbt ein alter Alleebaum, dauert es Jahrzehnte, bis die Ersatzpflanzungen seine Kühlungs-, Luftreinigungs- und Beschattungsleistung wettmachen. Während Jungbäume zum Überleben aufwändige Bewässerungen bis hin zu Schwammsystemen benötigen, erreichen Altbäume mit ihren Wurzeln das Grundwasser. Deshalb schont unser Grüner Alleenrettungsantrag auch das Bezirksbudget.

Die 1937 gesetzte Winterlinde Nr. 2004​​ vor Hütteldorfer Straße 4 (Ecke Vogelweidplatz) wäre ein stattlicher Baum, trug aber bei unserer Begehung Ende Juli 2020 (zusammen mit der Initiative ​Zukunft Stadtbaum​​​) nur mehr wenige welke Blätter. Wir setzen uns dafür ein, ihre winzig kleine Baumscheibe zu vergrößern!​

Besonders schlecht geht es den Bäumen in der Schweglerstraße: Wir möchten die winzigen Baumscheiben zu einer richtigen, also einer begrünten Parkspur verbinden!​​​

​In der Goldschlagstraße lässt sich der Vergleich ziehen:​

  • Im kurzen Stück zwischen Löhr- und Pelzgasse​​ wurde zuletzt jährlich nachgepflanzt, zuletzt an den Positionen Nr. 2016, 115 und 116 und 2011, und Baumscheibe Nr. 2015 steht nach Fällung des 53-jährigen Ahorns noch leer. Zwischen den Bäumen Nr. 112 und 113 wurde eine Baumscheibe gar zugepflastert.
  • Seit 2019 hingegen, als zwischen Neubaugürtel und Löhrgasse die Baumscheiben zu einem durchgehenden Parkstreifen verbunden wurden, war keine Nachpflanzung mehr notwendig.​

​Nach der Rettung der bestehenden Stadtbäume möchten wir uns auf dem Weg zu „Grünraum in jeder Ecke des Bezirks“​ den Stellen zuwenden, wo Jungbäume preiswert gepflanzt werden können, weil bestehende Pflasterungen das Eindringen von Regenwasser ins Erdreich ermöglichen, beispielsweise am Vogelweid- und am Kriemhildplatz und in der Camillo-Sitte-Gasse.​​

Felberstraße 1, Sommer 2020: Zürgelbäume (Celtis australis) ersetzen mittlerweile diese Kastanien.